Viel Spaß
Der Star ist der Star
04:53 Minuten
"Der Vogel des Jahres 2018 - Der Star" von Regina Voss
Der Star ist in Deutschland weit verbreitet.
Sein Aussehen ist eigen: Im Frühling zeigt er sich in einem schwarzen, metallisch grün, blau oder violett glänzendem Gefider mit weißen Punkten. Im Laufe des Herbstes und Winters nutzen sich die Federn ab, werden dunkler und die weißen Punkte verschwinden. Pünktlich zur neuen Brutsaison schillern die Vögel aber wieder im gewohnten metallisch glänzendemm Schwarz.
Der Gesang eines Stars ist nicht leicht zu identifizieren, da der Star nicht wie andere Vögel eine typische Melodie trällert, sondern eher einfach unterschiedliche Geräusche von sich gibt. Das kann ein Pfeifenden, ein Zischen oder auch ein Schnalzen sein. Zudem ist er ein Könner im Nachmachen anderer Vogelstimmen und Geräusche. Egal ob Polizeisirene, Kohlmeise oder ein Handyklingeln, was ihm gefällt, imitiert er.
Der bevorzugte Lebensraum der Stare sind die Randlagen und Lichtungen von Laubwäldern. Gerne besiedeln sie auch Gebiete, die vom Menschen landwirtschaftlich genutzt werden. Zwei Dinge benötigt er zum Glücklichsein: Bäume oder Gebäude mit geeigneten Bruthöhlen und offene Nahrungsflächen mit niedriger Vegetation in maximal 500 Metern Entfernung.
Sein Lieblingsplätzchen aber findet der Star auf einer Streuobstwiese mit alten Obstbäumen oder beweideten Flächen am Boden.
Sein Lieblingsplätzchen aber findet der Star auf einer Streuobstwiese mit alten Obstbäumen oder beweideten Flächen am Boden.
Mit den europäischen Auswanderer und Eroberern zogen auch die Stare hinaus in die weite Welt. Inzwischen finden sie sich fast überall auf der Erde, in Nordamerika, Südafrika, Südaustralien und Neuseeland.
Mitteleuropäische Stare ziehen zum Großteil bis in den südlichen Mittelmeerraum und nach Nordafrika. Andere wichtige Überwinterungsgebiete sind die Regionen an der Atlantikküste Frankreichs und Spaniens, die Beneluxländer und Großbritannien. Die maximale Zugstrecke liegt bei 2.000 Kilometern. Einige Stare überwintern auch bei uns, der überwiegende Teil dieser Vögel aber stammt aus Skandinavien oder Osteuropa. Doch auch unsere heimischen Stare verzichten vermehrt auf lange Reisen und nehmen schon im Südwesten Deutschlands Winterquartier.
Der europäische Starenbestand wird auf 23 bis 56 Millionen Brutpaare geschätzt. Mit 2,8 bis 4,5 Millionen Paaren leben etwa zehn Prozent davon in Deutschland. Und dennoch ist der schillernde Vogel ein typisches Beispiel für den stillen Rückgang unserer "Allerweltsvögel". In der neuesten bundesweiten Roten Liste der Brutvögel ist der Star sogar als "gefährdet" eingestuft, denn heute brüten etwa zwei Millionen Staren-Paare weniger in Deutschland als noch vor zwanzig Jahren.
Wie talentiert Stare beim Imitieren von Lauten und sogar Musikstücken sind, hat sogar Eingang in die Musikgeschichte gefunden. Wolfgang Amadeus Mozart hielt drei Jahre lang einen Star als Haustier. Schon bald konnte der gelehrige Vogel das Rondothema aus dem Klavierkonzert Nr. 17 in G-Dur (Köchelverzeichnis 453) nachpfeifen. Als sein "Vogel Stahrl" starb, war der begnadete Komponist untröstlich und widmete ihm gar ein eigenes Poem:
Hier ruht ein lieber Nar
Ein Vogel Staar
Noch in den besten Jahren
Mußt‘ er erfahren
Des Todes bittern Schmerz.
Ein Vogel Staar
Noch in den besten Jahren
Mußt‘ er erfahren
Des Todes bittern Schmerz.
(NABU /Thomas Fuchs 2018)
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