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Große Komponisten ganz klein

Joseph Haydn als Kind

10:37 Minuten
Der österreichische Komponist Joseph Haydn (1732 - 1809) in einer zeitgenössischen Darstellung
Auf diesem Bild war Joseph Haydn schon groß. © picture-alliance / dpa
Von Ulrike Timm |
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Er hätte Tierstimmenimitator werden können, oder Schmied, wie sein Vater. Doch weil Joseph Haydn, genannt Seppl Haydn, so eine schöne Singstimme hatte, wurde er für den kaiserlichen Domchor ausgesucht und ging nach Wien ins Sängerinternat.
Joseph Haydn wurde als Sohn eines Schmieds in Rohrau geboren. Einem Dorf in Österreich ohne Schule, in dem die wenigsten Leute lesen und schreiben konnten. Daher schickten seine Eltern den kleinen Seppl, wie Joseph als Kind genannt wurde, zu seinem Onkel in eine größere Stadt. Leicht hatte der Junge es dort aber nicht, beim Onkel gab’s mehr Prügel als zu essen. Glücklicherweise kam er da bald wieder weg. Denn der kleine Joseph Haydn wurde "entdeckt". Er hatte eine schöne Stimme und die Jungs mit den allerschönsten Stimmen wurden für den kaiserlichen Domchor ausgesucht, sie gingen nach Wien ins Sängerinternat.
Es war streng im Sängerinternat und auch hier gab es oft nicht genug zu essen. Deshalb traten die Jungs noch lieber als in der Kirche bei Hofe auf – da war hinterher Kuchenschlacht.
Später, als er in den Stimmbruch kam und hilflos krähte statt zu singen, da wurde Joseph Haydn aus dem Chor und dem Internat in Wien rausgeworfen.
Joseph Haydn schlug sich anschließend als Tanzmusiker durch. Und wenig später klappte dann die ganz große Komponistenkarriere – denn so ganz nebenbei hatte der Junge viel gelernt im Domchor. Hunderttausende Noten abgeschrieben und dabei kapiert, wie es geht. Noten lesen und schreiben konnte Haydn perfekt, mit der Rechtschreibung hat es dagegen immer gehapert.
Aber das störte ihn nicht weiter, denn er wollte ja Komponist werden und nicht etwa Schriftsteller.
Außerdem an diesem Musiktag zu hören:
"Wie musikalisch bin ich?", ein Selbsttest mit Simon Schomäcker.