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"Versucht, die Welt ein bisschen besser zurückzulassen, als Ihr sie vorgefunden habt."

05:20 Minuten
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BdP Bundeslager Estonteco 2017 © Simon Vollmeyer
Von Jessica Zeller |
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"Versucht, die Welt ein bisschen besser zurückzulassen, als Ihr sie vorgefunden habt. – 110 Jahre Pfadfinden" Von Jessica Zeller. Weitere Themen der Sendung: "Als hätte ich ein kleines Kino im Kopf" – Die Schriftstellerin Enid Blyton. Von Karin Hahn, "Schulranzen" Von Yesim Ali-Oglou, das "Sommerrätsel" Von Annette Bäßler.
"Versucht, die Welt ein bisschen besser zurückzulassen, als Ihr sie vorgefunden habt. – 110 Jahre Pfadfinden"
Von Jessica Zeller.
Weltweit gibt es 41 Millionen Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Der Fußballer David Beckham ist einer, die Königin Elisabeth II von England gehört dazu, Günther Jauch und Lena. Es gibt sie in fast jedem Land der Erde. Sie nennen sich Pfadfinder/innen, Scouts, Weltenbummler oder kurz Pfadis, wie beispielsweise in der Schweiz.
Ihr internationales Erkennungszeichen ist das Halstuch und der Knoten mit der Lilie. Beides steht für den Zusammenhalt aller Pfadfinder/innen rund um die Erde. Und zugleich zeigen sie so, dass sie Teil der größten Jugendbewegung der Welt sind.
Pfadfinder wollen in der Gruppe leben, zusammen Erfahrungen machen, gemeinsam etwas erleben. Pfadfinden ist untrennbar mit der Natur verbunden. Sie gehen gemeinsam auf Fahrten und Lager, zelten in Wald und Wiese, weit weg von Zuhause und den Erwachsenen. Dabei beschränken sie sich auf die Dinge, die in ihre Rucksäcke passen.
So hat auch vor 110 Jahren das Pfadfinden angefangen. Damals, im Jahr 1907, zelteten 20 Jungen aus London auf der kleinen Insel Brownsea Island. Sie kamen aus verschiedenen Gesellschaftsschichten. Die Idee dazu hatte Lord Robert Baden-Powell. Er war überzeugt, dass ein solches Gruppenerlebnis Kindern hilft, zu verantwortungsbewussten Bürgern zu reifen. Zu Menschen zu werden, die sich für die Gesellschaft und ihre Mitmenschen einsetzen - unabhängig von deren Herkunft oder möglicher Unterschiede.
Der Gründer der Pfadfinder, Robert Baden-Powell, im Jahr 1909.
Der Gründer der Pfadfinder, Robert Baden-Powell, im Jahr 1909.© picture-alliance/ dpa - PA 4890548
Seit 1909 gibt es auch Pfadfinderinnen, später stark unterstützt durch Olave Baden-Powell, der Ehefrau von Robert Baden-Powell und der damals aufkommenden Frauenbewegung.
Spielidee für die Jüngeren wurde die Mowgli-Geschichte aus dem "Dschungelbuch" von Rudyard Kipling.
Weltweit gehörten bislang mehr als 300 Millionen Menschen der Pfadfinderbewegung an, in 216 Ländern der Welt gibt es Pfadfinder/innen. Nur sechs Länder kenne keine: Andorra, China, Kuba, Laos, Myanmar und Nordkorea.
Alle vier Jahre treffen sich zehntausende von ihnen auf einem großen Zeltlager, dem Jamboree. 1920 fand das erste dieser Treffen statt; bereits damals kamen rund 8.000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder zusammen - auch aus Ländern, die im Ersten Weltkrieg noch verfeindet waren. Über 30 000 trafen sich auf dem letzten Jamboree in Japan. Doch neben dem großen Lagern, gibt es unzählige kleinere Treffen, die sogenannten Lager, zu denen die Pfadfinder/innen anwandern. Diesem Sommer trafen sich beispielsweise rund 5000 Pfadfinder zum Bundeslager in Großzerlang auf der Mecklenburgischen Seenplatte. "Weitblick", ein weiteres Bundeslager fand in Wittenberg statt.
Die deutsche Pfadfinderbewegung hat neben den Scouts um Baden-Powell ihre Ursprünge in der deutschen Jugendbewegung: dem Wandervogel und den Jungenschaften. Im Nationalsozialismus waren unabhängige Jugendbünde verboten. Doch gleich nach dem zweiten Weltkrieg entstanden wieder die ersten Pfadfindergruppen.
Heute gibt es in Deutschland vier große Pfadfindergruppierungen, gemeinsam vertreten im Ring deutscher Pfadfinderinnen und Pfadfinderverbände:
Der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP)
Die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG)
Die Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg (PSG)
Der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP),
Alle Pfadfinderinnen und Pfadfinder eint die Idee, dass sie mit Mut und Ideen die Welt verändern können. Sei "allzeit bereit, um glücklich zu leben", wie Baden Powell in seinem Abschiedsbrief an die Pfadfinder der Welt formulierte. Und: "Das eigentliche Glück aber findet Ihr darin, dass Ihr andere glücklich macht. Versucht, die Welt ein bisschen besser zurückzulassen, als Ihr sie vorgefunden habt."
Weitere Infos unter:
Außerdem könnt Ihr an diesem Infotag im Kakadu hören:
Und natürlich ein neues "Sommerrätsel" Von Annette Bäßler.